Enterokokken sind Bakterien, die im Trinkwasser vorkommen können, obwohl strenge Qualitätsstandards für das deutsche Trinkwasser gelten, gibt es immer wieder Vorfälle von Kontaminationen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Enterokokken sind, wie sie ins Wasser gelangen können und ob Sie sich Sorgen machen müssen.
Enterokokken: Milchsäurebakterien mit potenziellen Risiken
Enterokokken gehören zur Gruppe der Milchsäurebakterien und sind Einzeller, die sich durch Zellteilung vermehren. Es gibt über 20 verschiedene Spezies von Enterokokken. Mit bloßem Auge sind sie nicht sichtbar.
Im Allgemeinen sind Enterokokken nicht per se schlecht, da sie natürlicherweise im menschlichen Körper vorkommen und eine wichtige Rolle in unserer Darmflora spielen. Sie tragen zur Aufrechterhaltung eines gesunden Verdauungssystems bei und können positive Effekte auf unsere Gesundheit haben.
Allerdings gibt es auch einige Arten von Enterokokken, die potenziell gesundheitliche Risiken mit sich bringen können. Einige Stämme können Krankheiten verursachen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Vorkommen von Enterokokken im Trinkwasser nicht automatisch auf eine akute Gesundheitsgefahr hinweist. Die Trinkwasserverordnung legt jedoch Grenzwerte fest, um sicherzustellen, dass die Anzahl der Enterokokken im Trinkwasser auf einem akzeptablen Niveau bleibt.
Enterokokken im Körper, wie kommen sie dahin?
Enterokokken können auf verschiedene Arten in den menschlichen Körper gelangen. Eine häufige Quelle ist der Konsum von verdorbenen Lebensmitteln, insbesondere solchen, die mit kontaminierten tierischen Produkten oder Fäkalien in Berührung gekommen sind. Der Kontakt mit Fäkalien, sei es durch mangelhafte Hygiene, Hochwasser oder unsachgemäße Entsorgung von Abfällen, kann ebenfalls zur Kontamination mit Enterokokken beitragen.
Ein weiterer Weg der Übertragung ist das Trinken von unreinem Wasser, das mit Enterokokken kontaminiert ist. Dies kann insbesondere in Regionen mit mangelnder Wasserhygiene und unzureichender Wasseraufbereitung der Fall sein. Auch in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen können Enterokokken vorkommen, da sie gegenüber Desinfektionsmitteln und Antibiotika oft widerstandsfähig sind.
Wie Enterokokken ins Trinkwasser gelangen
Enterokokken gelangen in der Regel von außen ins Trinkwasser, oft als Folge von fäkalen Verunreinigungen. Eine Hauptursache dafür sind hygienische Probleme oder technische Störungen im Wasserversorgungssystem, wie mehrere Studien verdeutlichen. So zeigen Untersuchungen, dass Abwässer und Kläranlagen als Hauptquellen für die Freisetzung von Enterokokken, einschließlich antibiotikaresistenter Stämme wie Enterococcus faecium, in Flusssysteme und Trinkwasserspeicher dienen können (Voigt et al., 2020). Vor allem bei Havarien, Reparaturen oder Neuanschlüssen von Wasserleitungen steigt das Risiko einer Kontamination durch Enterokokken. Auch alte oder undichte Abwasserkanäle sowie Senkgruben stellen eine bedeutende Quelle dar (Meier et al., 1997).
Das Vorhandensein von Enterokokken im Trinkwasser kann zudem ein Indikator für andere bakterielle Verunreinigungen sein. Besonders problematisch ist, dass Enterokokken durch ihre hohe Umweltresistenz und lange Überlebensfähigkeit im Wasser eine Gefahr darstellen können (Meier et al., 1997).
Um das Risiko einer Kontamination des Trinkwassers zu minimieren, ist eine regelmäßige Überwachung und Wartung der Wasserversorgungssysteme unerlässlich. Dies umfasst die Identifizierung und Behebung von Leckagen, die Gewährleistung einer effektiven Desinfektion sowie die Einhaltung strenger hygienischer Standards bei Reparaturen und Wartungsarbeiten. Besonders die Zunahme von Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) in Deutschland macht die Überwachung noch dringlicher, da diese Bakterien eine zunehmende Herausforderung für die öffentliche Gesundheit darstellen (Werner et al., 2020).
Gesundheitliche Auswirkungen von Enterokokken
Enterokokken können verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Zu den möglichen Auswirkungen zählen:
- Harnwegsinfektionen: Enterokokken können Infektionen im Harntrakt verursachen, die zu Symptomen wie Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang und möglicherweise Fieber führen können.
- Bauchinfektionen & Durchfall: In einigen Fällen können Enterokokken Magen-Darm-Infektionen verursachen, die zu Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen können.
- Blutvergiftung (Sepsis): Bei schweren Infektionen können Enterokokken in den Blutkreislauf gelangen und eine lebensbedrohliche Sepsis verursachen. Symptome können Fieber, Schüttelfrost, niedriger Blutdruck und allgemeine Schwäche sein.
- Herzbeutelentzündung: In seltenen Fällen können Enterokokken eine Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis) verursachen, die zu Brustschmerzen, Atembeschwerden und Herzrhythmusstörungen führen kann.
Es ist wichtig anzumerken, dass nicht alle Enterokokken-Stämme Krankheiten verursachen. Einige Stämme sind harmlos und kommen natürlicherweise im menschlichen Darm vor. Es sind jedoch bestimmte resistentere Stämme, die schwerwiegendere Infektionen verursachen können, insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Die Behandlung von Enterokokken-Infektionen kann herausfordernd sein, da einige Stämme gegen gängige Antibiotika resistent sind.
So können Sie sich vor Enterokokken schützen
Um sich vor Enterokokken im Trinkwasser zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Osmoseanlage: Verwenden Sie einen geeigneten Wasserfilter, der Bakterien, einschließlich Enterokokken, aus dem Wasser entfernt.
- Abkochung des Wassers: Wenn Sie Bedenken bezüglich der Sicherheit des Trinkwassers haben, können Sie das Wasser vor dem Verzehr abkochen. Durch das Abkochen werden potenziell schädliche Bakterien wie Enterokokken abgetötet.
- Vermeiden von unreinem Wasser: Versuchen Sie, den Kontakt mit potenziell verunreinigtem Wasser zu minimieren. Verwenden Sie kein ungefiltertes Wasser aus unbekannten Quellen, insbesondere für den direkten Verzehr oder die Zubereitung von Lebensmitteln.
- Hygienische Praktiken: Achten Sie auf gute Hygienepraktiken, insbesondere im Umgang mit Wasser. Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife und Wasser, insbesondere vor dem Essen oder nach dem Kontakt mit möglicherweise kontaminierten Oberflächen.
- Regelmäßige Wartung der Wasserinstallationen: Sorgen Sie für eine regelmäßige Wartung und Inspektion Ihrer Wasserleitungen und -Systeme, um Undichtigkeiten oder andere potenzielle Quellen von Verunreinigungen zu identifizieren und zu beheben.
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